Tödliche Gefahr für Hunde!

Xylit, auch Xylitol genannt, ist ein künstlicher Süßstoff, der für den Menschen ungefährlich ist, beim Hund aber zu großen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Vielen Hundebesitzern ist diese Gefahr jedoch gar nicht bekannt.

Xylitol ist ein natürlicher Zuckeralkohol, der in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten steckt. Da Xylitol auch in der Rinde bestimmter Baumarten steckt, ist die Substanz auch als Birkenzucker bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Xylitol zum ersten Mal von den deutschen Forschern Emil Fischer und Rudolf Stahel, sowie von dem französischen Chemiker M.G. Bertrand isoliert. Heute wird Xylitol vor allem nach der Maisernte aus den Resten der Maiskolben gewonnen und ist daher ein relativ günstiger zu gewinnender Süßstoff.

Die menschliche Leber produziert im Rahmen des Kohlenhydratabbaus täglich bis zu 15 Gramm Xylitol als Zwischenprodukt. Interessant für die Lebensmittelindustrie ist Xylitol, weil es weitaus weniger Kalorien hat als Saccharose (haushaltsüblicher Zucker), und den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, so dass es zum Süßen von Diabetikerprodukten genutzt werden kann.

Seit in den 70er Jahren festgestellt wurde, dass Xylitol eine anti-kariogene Wirkung besitzt, wird die Substanz häufig in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt, die mit einer „zahnpflegenden“ Wirkung werben. Aber auch als Süßstoff in Diät- und Diabetikerprodukten ist Xylitol immer häufiger im Handel anzutreffen – und hier liegt die Gefahr für Haustiere.

Manchen Säugetieren kann Xylitol ausgesprochen gefährlich werden, darunter dem Haushund. Bei Hunden führt Xylitol zu einem starken Ausschüttung von Insulin, die wiederum zu lebensbedrohlichen Hypoglykämien (Abfall des Blutzuckerspiegels) führt. Auch kann es zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen kommen. Als tödliche Dosis gilt für einen Hund etwa 3-4 Gramm Xylitol pro Kilogramm Körpergewicht.

Hundebesitzer, die xylitolhaltige Nahrungsmittel im Haus haben, sollten daher nicht nur darauf verzichten, den Hund mit diesen „Leckereien“ zu füttern (z.B. Kuchen oder Kekse, die mit Xylitol gesüßt wurden), sondern vor allem auch darauf achten, dass der Hund nicht selbst an diese Nahrungsmittel kommt. Es gibt immer wieder vorwitzige Hunde, die beispielsweise Bonbons oder sogar Kaugummi aus Taschen und Rucksäcken stibitzen und sie fressen. Alle Produkte, die Xylitol enthalten, müssen daher außerhalb de Reichweite des Hundes aufbewahrt werden, am besten in einem Schrank in Brusthöhe.

Wird der Hund beim Naschen eines xylitolhaltigen Nahrungsmittels erwischt, oder finden sich Spuren eines früheren Naschens (z.B. Bonbonpapiere) muss das Tier unbedingt sofort zur Behandlung zum Tierarzt gebracht werden. Schon mehrere Bonbons, Kaugummis oder Kekse können für kleinere Hunde tödlich sein!

Beziehung anstatt Härte.
Wo Gewalt, Druck und Zwang vorherrschen, ist kein Vertrauen möglich!

Adoption eines Tierschutzhundes

Ein Hund zieht ein…

Wenn Sie diese Zeilen lesen, überlegen Sie, einem Tierschutzhund ein neues zu Hause zu geben! Auch wenn sie der Meinung sind, schon Hundeerfahrung zu besitzen, so bitte ich Sie dennoch, meine Zeilen genau durchzulesen, da auch für viele schon hundeerfahrene Menschen, das ein oder andere Neue dabei sein könnte, oder es aber einfach gut sein kann, wenn man sich schon mal Gehörtes erneut in Erinnerung ruft!

Was ist also nun zu beachten, wenn ein Tierschutzhund in sein neues zu Hause übersiedelt:

In erster Linie mal das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte:

Verständnis, Einfühlungsvermögen und Geduld! Das ist es was diese Tiere in erster Linie brauchen.

Immer wieder sehe ich mich als Hundetrainerin damit konfroniert, dass Menschen völlig falsche und völlig unrealistische Erwartungen an einen Hund haben!

Warum kann der Hund nicht Leine gehen? Warum pinkelt der Hund ins Haus? Wann kann ich mit dem „Abrichten“ anfangen? Warum knurrt der Hund wenn Besucher kommen oder wenn jemand zu schnell den Raum betritt? Warum will der Hund das Haus nicht verlassen? Warum knurrt der Hund wenn man sein Futter wegnehmen will? Warum folgt der Hund nicht, wenn ich ihm was sage?

DAS SIND EINIGE DER FRAGEN, DIE OFT AN MICH GESTELLT WERDEN.


Erstmal muss gesagt werden, dass man von einem Hund, der noch nicht mal die Möglichkeit hatte, sein Stresshormonsystem auf ein normales Level gebracht zu haben, nicht erwarten kann, dass er „folgsam“ und wenn möglich auch noch dankbar sein soll, dass man ihn gerettet hat.
Die Zwingerhaltung im Tierheim, der Umzug in eine neue Umgebung, neue Menschen, fremde Gerüche, dies alles bedeutet Stress!
Viele dieser Hunde sind noch nicht annähernd fähig, die ganzen Eindrücke die auf sie einstürmen, verarbeiten zu können! Würdet ihr wenn ihr am Mond gelandet wärt, eine Maturaarbeit verfassen können? Wohl kaum, oder? Viele dieser Hunde haben Angst, das Haus zu verlassen, weil sie nicht die geringste Ahnung haben, was „draußen“ auf sie wartet! Darum können sich viele am Anfang nur drinnen lösen! Aber keine Sorge, fast alle Hunde lernen dies sehr schnell und sind zum Teil schon nach einigen Tagen stubenrein! Manche dieser Hund haben gelernt, dass man für Futter kämpfen muss, weil man sonst schlichtweg verhungert!

Manche dieser Hunde haben Angst vor Menschen, weil sie dies mit Gewalt verbinden, denn man darf nicht vergessen, dass Tierschutzhunde einfach eine Geschichte haben, die nicht immer schön war, denn sonst würden sie ja kaum im Tierheim landen!

Ich bitte euch daher inständig.
Wenn ihr so einem Hund die Chance auf ein Neues Leben gebt, habt Geduld und Verständnis.

Es gibt so viele Möglichkeiten, diesem Tier zu helfen, den Einstieg in sein neues Zu Hause zu erleichtern und auch die Eingewöhnung zu beschleunigen. Viele dieser Hunde gewöhnen sich sehr schnell an ihr neues Leben, manche brauchen aber eben länger. Aber bitte! Erwartet nichts, zu dem selbst ein Mensch nicht fähig wäre, dem man aber alles erklären kann!

Ein paar Punkte habe ich für euch zusammengefasst, die euch den Anfang mit eurem neuen Familienmitglied erleichtern sollen:

Bedrängt den Hund nicht mit eurer Liebe, denn gerade ein zu viel an Aufmerksamkeit verunsichert ihn noch zusätzlich! Lasst ihn einfach ankommen!

Setzt liebevoll Grenzen, denn diese geben Struktur und Sicherheit. Erwartet Nichts, denn Druck und Erwartungen sind genau das, was der Hund am wenigsten braucht.

Arbeitet auch bei älteren Hunden an der Stubenreinheit wie ihr es bei einem Welpen tun würdet, wo die goldene Regel lautet:

Nach jedem Fressen, nach dem Spiel, nach dem Schlafen wird der Hund nach draußen gebracht, um sich zu lösen!
(Bestenfalls geht ihr noch öfter raus, denn wer kennt das nicht? Wenn man nervös ist, muss man einfach öfter und so ist es auch bei unseren Hunden 🙂

Lobt und gebt Leckerli für jedes Geschäft das Draußen verrichtet wird. Schimpft nicht wenn mal ein Malheur im Haus passiert!

Lasst die ersten Tage keine Besuche zu euch kommen.
Die Familie und Nachbarn haben bestimmt Verständnis dafür und es bleibt auch nachher noch genug Zeit, das neue Familienmitglied kennenzulernen!

Macht gerade anfänglich keine Ausflüge mit dem Hund.
Kurze Spaziergänge ohne zu viele Reize reichen die ersten Tage vollkommen aus.

Füttert die ersten Tage am besten dreimal am Tag kleinere Portionen um einer Unterzuckerung vorzubeugen, denn so wie beim Menschen, lässt uns Unterzucker nervös werden.

Habt viele Kausachen vorrätig, denn alles worauf der Hund kauen kann, beruhigt. Ein Kong gefüllt mit Leberwurst oder kleinen Futterstückchen bietet dem Hund Beschäftigung die ihn beruhigt und ausgeglichen macht.

Lasst den Hund Anfangs nicht allein! Nach den ersten Tagen und Wochen kann man sich „minutenweise vortasten“ um zu schauen, wie er mit dem „Alleine bleiben“ zurecht kommt.

Sperrt den Hund nicht weg!!
Ein Hund will dazu gehören! Gebt ihm die Sicherheit die er gerade anfänglich braucht um euch vertrauen zu lernen!

Schimpft nicht, wenn der Hund knurrt, denn Knurren bedeutet NICHT dass der Hunde aggressiv ist!!
Knurren bedeutet dass der Hund sich unwohl fühlt, dass er um Distanzvergrößerung bittet. Knurren bedeutet lediglich dass der Hund kommuniziert und aus menschlicher Sicht nichts Anderes, als würde man sagen „ Ich fühl mich gerade nicht wohl in meiner Haut und bin überfordert, Halte mehr Abstand!“

Einen Hund für „Knurren“ zu bestrafen, beinhaltet die Gefahr, dass man seinem Hund lernt, nicht mehr zu kommunizieren, sondern im schlimmsten Fall gleich zu beißen)

Bietet dem Hund einen Rückzugsort, an dem der Hund in Ruhe gelassen wird!

Sichert den Hund mit Sicherheitsgeschirr oder Leine am Halsband und Brustgeschirr fixiert. Lasst euren Hund gerade anfangs keinesfalls von der Leine, auch nicht im Garten!!

Wenn ihr einen Welpen adoptiert, beachtet ein paar Dinge um euch später hohe Tierarztrechnungen zu ersparen:

Spaziergang pro Lebenswoche eine Minute! Das heißt, wenn der Hund 4 Monate als ist, reicht eine Viertelstunde in einem Durch völlig aus!

Lasst den Kleinen keine Treppensteigen, so lange es möglich ist.
(Das Skelett ist noch weich und ist der Belastung nicht gewachsen)

Sorgt gerade beim Welpen für viele Ruhezeiten, denn wenn der Welpe nicht von Beginn an lernt, Ruhezeiten einzuhalten und ständig von uns „hochgefahren“ wird, sorgen wir selbst dafür, dass wir einen ruhelosen und aufgeregten erwachsenen Hund bekommen werden. Bedenkt gerade beim Welpen und Junghund, dass er viele hormonelle Veränderungen durchläuft, die von den verschiedenen Angstphasen (Spookyphasen) und der Pubertät begleitet werden, welche viele Veränderungen des Verhaltens des Hundes bewirken können!

Falls Kinder in der neuen Familie sind, lehrt sie achtsam und liebevoll mit dem Hund umzugehen!!

Die goldenen drei Regeln für Kinder sollten lauten:

Wenn der Hund schläft, wird er in Ruhe gelassen!
Wenn der Hund frisst wird er in Ruhe gelassen!
Wenn der Hund weggehen will, hindert man ihn nicht daran!

Sucht euch, sofern Probleme auftauchen, kompetente Hilfe von Trainern die nicht nur von „Gewaltfreiem Training“ schreiben und reden, sondern dies auch „leben“!
Auch ein Leinenruck um den Hund leinenführig zu bekommen, ist Gewalt!! Auch wenn dies von manchen Trainern verharmlost als „Leinenimpuls“ umschrieben wird.

Es ist und bleibt ein Gewaltakt!

Gerade der Halsbereich des Hundes ist sehr sensibel (Trigeminusnerv, Trachea, Schilddrüse usw..) und eine Verletzung kann gravierende Schäden anrichten!

Wenn sich nachdem Sie diese Zeilen gelesen haben, auch nur die geringsten Zweifel eingeschlichen haben, dann lassen sie die Finger davon einen Hund zu adoptieren!

Sie ersparen einem Tier, dass schon viel mitgemacht hat, weiteren Kummer und Leid!!

TIERHEIM HALLEIN: